Gauck guckt weg
Besuch des Bundespräsidenten in Chile: Pinochet-Bewunderer und Profiteur der Colonia Dignidad unter Gästen des offiziellen Botschaftsempfangs
Michael MerzWenn Bundespräsident Joachim Gauck während seines Staatsbesuchs in Chile sein Hohelied auf die »Freiheit« anstimmt, wird das in den Ohren der Opfer des Folterlagers Colonia Dignidad wie Hohn klingen. Ende April dieses Jahres hatte Außenminister Frank-Walter Steinmeier erstmals die 25 Jahre andauernde Unterstützung der deutschtümelnden Sekte durch Diplomaten des Auswärtigen Amtes (AA) öffentlich benannt und eine umfassende Aufarbeitung der Verwicklungen in die begangenen Verbrechen angestoßen. Letzteres ist Gaucks Sache nicht. Während der Besuch am Dienstag bereits lief, war noch nicht einmal klar, ob er überhaupt Opfer oder ihre Angehörigen treffen wird. Eines ist jedoch sicher: Der milliardenschwere Pinochet-Bewunderer und Deutsch-Chilene Horst Paulmann ist zum offiziellen Botschaftsempfang eingeladen. Das bestätigte das Bundespräsidialamt gegenüber jW. Der Unternehmer hatte in seinen Supermärkten Produkte der Colonia Dignidad verkauft, die die internier...
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