Der Tag des Milosevic
Jugoslawiens Ex-Präsident setzt die NATO und das Haager Tribunal auf die Anklagebank
Werner PirkerDer dritte Verhandlungstag im Den Haager Prozeß gegen den ehemaligen jugoslawischen Staatspräsidenten Slobodan Milosevic gehörte dem Angeklagten. Konsequent seiner Linie folgend, dem Tribunal die Legitimität abzusprechen, gestaltete Milosevic seine Rede am Donnerstag zu einer Anklage gegen den »illegalen Gerichtshof« und gegen den »verbrecherischen Krieg der NATO gegen Jugoslawien«.
Milosevics Ausführungen waren ruhig, sachlich und von bestechender Logik. Es war die größte Rede seines Lebens. Denn dieses Mal sprach er nicht vor einer Million begeisterter Anhänger, wie 1989 auf dem Amselfeld, sondern vor einem Gericht, dessen Daseinszweck darin besteht, ihn aus der menschlichen Gesellschaft zu verbannen. In diesem Mikrokosmos, der ihn gefangen hält, war er der Herr des Geschehens, Chefankläger der Opfer der neuen Weltordnung. Es war sein Tag. Selten noch hat man vor Gericht einen überzeugenderen Ankläger gesehen.
Um zu demonstrieren, daß die Anklage...
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