»Der niedrigste Preis geht über alles«
Weiterbildungskurse für Erwerbslose: Firmen der Branche liefern meist schlechte Qualität und drücken Löhne ihrer Beschäftigten. Ein Gespräch mit Stefan Sell
Ralf WurzbacherSie haben für den Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) und die Gewerkschaften GEW und ver. di eine Expertise zur Vergabepraxis der Bundesagentur für Arbeit (BA) bei den Aus- und Weiterbildungsdienstleistungen vorgelegt. Was läuft schief in der Branche?
Zunächst ein Wort zur Größenordnung des Problems: Die Ausschreibungen im Bereich Aus- und Weiterbildung belaufen sich jährlich auf zwei bis drei Milliarden Euro. Das entspricht rund 5.000 Vergabemaßnahmen mit insgesamt 13.000 Verträgen. Mit der Hartz-Gesetzgebung hat ein ruinöser Wettbewerb in der Branche eingesetzt, bei dem der niedrigste Preis über alles und die Qualität den Bach runter geht. Lohndumping, Scheinselbständigkeit und miserable Arbeitsbedingungen sind längst der Normalfall, und »gute« Träger, die nach Tarif bezahlen, nur noch eine Ausnahmeerscheinung.
Worunter am Ende auch die Betreuten, sprich die Arbeitslosen, zu leiden haben?
Deshalb schlage ich in meiner Expertise auch vor, die Te...
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