Apartheid erfinden
Bundeswehrsoldaten haben Somalia erreicht: Eine historische Recherche zu deutschen Interessen in Afrika (Teil 1)
Ortwin PassonAuch die Amtsvorgänger des Soldatenkönigs reizte das Exotische mehr als der heimische Streusand: Die hauptstädtische Mohrenstraße trägt noch heute ihren Namen wegen der 30 schwarzen Heeresmusiker von Friedrich Wilhelm I., die dort ihre Kaserne hatten. Dem war die Landnahme an der Küste des heutigen Ghana zur Begründung der brandenburgisch-preußischen Kolonie Großfriedrichsburg (1681–1721) vorausgegangen: Als Beweis ihres Erfolges mußten die Kapitäne des Großen Kurfürsten neben Affen, Papageien und anderen exotischen Tieren auch »ein halbes Dutzend schöner und wohlgestalteter Mohren von vierzehn, fünfzehn oder sechzehn Jahren« nach Berlin verschleppen, wo sie von den Herrschenden als Diener, Gehilfen, Begleiter, Narren oder Soldaten zur Begaffung präsentiert wurden. Schon vor dieser Zeit galt es für deutsche Potentaten, Diplomaten und Kirchenfürsten als schick, sich »einen morian zu halten«, sich mit dunkelhäutigen Bediensteten zu schmücken. Da ein Sklave...
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