Unsterblichkeit als Parteiprogramm
Als US-Präsident will der Science-Fiction-Autor Zoltan Istvan den Tod abschaffen. Hinter ihm steht die technologiegläubige Heilsbewegung der Transhumanisten. In der BRD wollen sie am Wochenende eine Partei gründen
Thomas WagnerWer als weitgehend unbekannter Kandidat im Wahlkampf gegen die etablierte Konkurrenz nicht untergehen will, tut gut daran, durch spektakuläre Aktionen auf sich aufmerksam zu machen. Und so wäre der Sachverhalt, dass US-Präsidentschaftskandidat Zoltan Istvan für seine am 5. September 2015 begonnene Kampagne einen Bus benutzt, dessen äußere Gestalt an einen Sarg erinnert, nicht weiter bemerkenswert. Anders verhält es sich mit der politischen Botschaft, die der »Immortality Bus«, der Unsterblichkeitsbus, vier Monate lang in viele Bundesstaaten der USA transportieren soll. Es geht darum, die gesellschaftliche Akzeptanz für die Forschung an Technologien zu erhöhen, mit deren Hilfe die physische und geistige Leistungsfähigkeit der Menschen verbessert, Krankheiten effektiver bekämpft und schließlich der biologische Tod besiegt werden soll.
Durch massive finanzielle Förderung entsprechender Forschung könne der Prozess des Alterns binnen 15 bis 20 Jahren gest...
Artikel-Länge: 17087 Zeichen
Abo abschließen
Gedruckt
Sechs mal die Woche: Hintergrund und Analysen, Kultur, Wissenschaft und Politik. Und Samstag acht Seiten extra.
Verschenken
Anderen eine Freude machen: Verschenken Sie jetzt ein Abonnement der Printausgabe.