Bis die Haut kokelt
Wirkungskino und der kalte Blick: »Ich seh Ich seh«, ein Horrorfilm aus Österreich
Robert Best, Benjamin MoldenhauerDer rätselhafte Titel des österreichischen Arthaus-Horrorfilms »Ich seh Ich seh« bezieht sich zunächst auf ein bandagiertes Gesicht. So maskiert, kommt eine Frau in ein Haus am Waldrand, in dem Zwillingsbuben warten: Ist das wirklich dieselbe, die zu einer Schönheits-OP abgereist war? Mami? Die Zwillinge sind skeptisch – Mutter ist so anders. Bald fallen die apodiktischen Worte »Du bist nicht unsere Mama«, und ein psychologisches Verwirrspiel nimmt seinen Lauf. Ob der Mensch am nächsten und übernächsten Tag noch derselbe ist, hatte für den englischen Philosophen John Locke schon vor 300 Jahren mit Anerkennung und dem Blick der anderen zu tun.
»Ich seh Ich seh« dockt an klassische Topoi des Horrorfilms an, und das ist im deutschsprachigen Kino immer noch eine Seltenheit: Doppelgängerfiguren, unzuverlässige Perspektiven, ein Haus in der Peripherie, da, wo dich niemand schreien hört. Der Verdacht, dass die eigenen Eltern Monster sein könnten, wurde vo...
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