Die Referendumsbombe
Griechische Regierung kündigt nach Ultimatum der Troika Volksabstimmung über »Hilfsprogramm« an. Euro-Gruppe hält das für »sehr bedauerlich«
Rainer RuppIm Wirtschafts- und Finanzkrieg, den die neoliberale Troika (Europäische Zentralbank EZB, Euro-Gruppe und Internationaler Währungsfonds IWF) gegen das griechische Volk und seine Linksregierung führt, zündete Griechenlands Ministerpräsident Alexis Tsipras am Freitag abend die bisher größte Bombe in der jüngeren europäischen Wirtschaftsgeschichte. Er schockte seine EU-Amtskollegen mit der Ankündigung einer Volksabstimmung. Euro-Gruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem fand das stellvertretend für die EU-Lenker »sehr bedauerlich«. Als unerhört gilt, die Bevölkerung in Sachen Hochfinanz zu befragen und selbst entscheiden zu lassen, was gut für sie ist. Das hat es so noch nicht gegeben. Für Tsipras ist das Referendum daher ein gefährlicher Schritt. Als sein Vorvorgänger Giorgos Papandreou 2011 auch nur laut über eine Volksabstimmung nachdachte, sorgten Troika und Berlin innerhalb einer Woche für seinen Rücktritt.
Tsipras blieb nur die Flucht nach vorn, nachdem die Tro...
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