»Die Gewalt ist bedrohlich angestiegen«
In Argentinien protestierten Hunderttausende auf der Straße gegen Morde an Frauen. »Nicht eine weniger« heißt ihre Losung. Ein Gespräch mit Andrea D'Atri
Lilly FreytagKürzlich wurde in ganz Argentinien gegen Frauenmorde protestiert. Was war der Anlass?
Am 3. Juni gingen zwischen 300.000 und 500.000 Menschen in Buenos Aires und anderen großen Städten Argentiniens auf die Straße. Die Kundgebungen unter dem Motto »Ni una menos« (»Nicht eine weniger«, jW) – von einer Gruppe Journalisten organisiert – überstiegen alle Erwartungen. Nie zuvor waren so viele Menschen gegen machistische Gewalt auf die Straße gegangen.
Dafür gibt es verschiedene Gründe. Die Aggressionen gegen Frauen sind bedrohlich angestiegen: In den letzten sieben Jahren wurden mehr als 1.800 Frauen ermordet, allein im Jahr 2014 wurden 277 Opfer gezählt. Dazu kommt noch, dass Frauen die Mehrheit der Prekarisierten und Armen ausmachen. Sie sind von Menschenhandel betroffen, 600 sind so in den vergangenen Jahren »verschwunden«.
Und es gibt immer noch die Geißel des Abtreibungsverbots, durch das etwa 300 Frauen im Jahr bei illegalisierten Abtreibun...
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