Gräber für die Kanzlerin
Zum Gedenken an 23.000 tote Flüchtlinge: Tausende Demonstranten haben Wiese vor dem Reichstag in einen »Friedhof« verwandelt
Susan BonathSonntagabend, kurz vor Sonnenuntergang, gleicht die Wiese vor dem Berliner Reichstag einem Friedhof. Holzkreuze mit Aufschriften wie »23.000 Tote im Mittelmeer dank der EU« zieren einen Teil der über 100 Erdhügel. Auf den »Gräbern« liegen Blumen und Gedenktafeln. Unzählige Grablichter haben inzwischen der Wind oder die Polizei gelöscht. Besucher drücken sich die Nase am Bauzaun platt, den Beamte gerade wieder aufgerichtet haben. »Hier war eine Veranstaltung«, sagt einer von ihnen auf Nachfrage eines Neugierigen. Er und seine Kollegen verziehen sich dann.
Das »Friedhofsfeld« im Regierungsviertel war das Werk von etwa 7.000 Demonstranten. So viele waren nach jW-Schätzung dem Aufruf der Künstlergruppe »Zentrum für politische Schönheit« (ZPS) zu einem »Marsch der Entschlossenen« gefolgt. Ziel war es, auf das Leid Tausender Flüchtlinge und den unwürdigen Umgang europäischer Behörden mit ihnen aufmerksam zu machen. Tote sollten direkt zu den Regierenden getrage...
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