Gott und der Mammon
Kirchliche »Alteigentümer« kassieren Polens Städte ab und verlangen gleichzeitig Sonderleistungen. Zum Beispiel in Poznan
Reinhard Lauterbach, NekielkaPoznan gilt in Polen nicht als Hochburg des Klerikalismus. Die fünftgrößte Stadt des Landes hat knapp 600.000 Einwohner, davon rund 100.000 Studierende, und pflegt das Image eines weltoffenen Hochschul- und Messestandorts. Dennoch hat das örtliche Erzbistum eine Menge mitzureden, nicht nur in Fragen von Moral und Sitte. Ein Theaterhappening mit dem Namen »Golgota Picnic« kam 2014 nicht zustande, weil Erzbischof Stanis?aw G?decki daran Anstoß genommen hatte und für ihre Lust auf Randale bekannte Fußballfans als Protestpöbel vorschickte. Derzeit versucht nun eine katholische Initiative, der Stadt eine fünf Meter hohe Christusfigur aufzudrängen – die Replik einer Bronzefigur, die 1929 als »Danksagung« für zehn Jahre polnische Unabhängigkeit an einem zentralen Platz aufgestellt und von den deutschen Besatzern 1939 eingeschmolzen worden war. An dem Platz wurde freilich in der Zwischenzeit schon ein anderes Denkmal mit christlicher Symbolik errichtet – zwei ...
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