Dass es ein Wunder bleibt
Erinnerungen an Günter Grass, an eine Fahrt mit dem Nobelpreisträger von Halle nach Dresden
Annette RiemerFast sechs Jahre ist es inzwischen her, dass Günter Grass nach Halle kam. Sein Auftritt im Volkspark war ein einziges, großes Missverständnis: Die Mehrheit der Anwesenden wollte den Nobelpreisträger, den bekannten Schriftsteller sehen. Grass hingegen verstand sich zu dieser Zeit wieder einmal als Wahlkämpfer für die SPD und verlor sich so sehr in die fernen Ären Brandt und Kohl, dass ein Großteil des Publikums noch während der Veranstaltung enttäuscht den Saal verließ.
Tatsächlich wirkte dieser Politiker Grass geradezu grotesk. Im Dorinth-Hotel wollte er nicht in der feinsten Suite logieren, da diese nach dem FDP-Mann Genscher benannt ist. Oder, wie sein Manager abmilderte, weil man dort nicht rauchen dürfte. War Grass vor Jahrzehnten auf eigene Faust und nicht immer zur Freude der Genossen in den Wahlkampf gezogen, stellte ihm die »EsPeDe«, der er mal angehörte und mal nicht, nun einen Wagen, auf dem für Grass, nicht aber für die SPD geworben wurde.
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