Die Entgrenzung des Kunstbegriffs und die Durchdringung aller Bereiche mit Kunst kann gerade zu Zeiten der Documenta wieder beobachtet werden. Einerseits in der Funktion von Aufklärung und gleichermaßen Spektakel und andererseits als ästhetisierende Begleitung für die PR-Arbeit des völlig entgrenzten Kapitalismus. Die Trennlinien freilich verlaufen nicht scharf, sondern fließend.

Hal Foster, der renommierte Kunsthistoriker und Kulturtheoretiker hat dazu diverse Aufsätze geschrieben, die »das Ende der Kunst« (Adorno), die Postmoderne, die Posthistorie kritisch beleuchten und mit Fallbeispielen kommentieren. Auch dem Verschwinden der fragwürdigen Klassifizierung in »Hi und Low« bzw. E- und U-Kunst und der Nivellierung hin zu einer Marktgängigkeit widmet er sich. Ob auf diese Aufsätze, die 2002 auf Englisch erschienen sind und nun endlich dank des Tiamat-Verlags dem deutschen Publikum offeriert werden, wirklich der Begriff Schmähreden paßt, ist allerdings z...