Strychnin, Eier und Brandy
Alte und neue Dopingfälle
Klaus HuhnDen Marathonlauf der olympischen Spiele 1904 in St. Louis, USA, gewann Thomas Hicks in der für heutige Verhältnisse nicht eben atemberaubenden Zeit von knapp dreieinhalb Stunden, eine Leistung, mit der er sich beim gestrigen Berlin Marathon (rund 18 000 Teilnehmer!) mit einem Platz im hinteren Mittelfeld hätte begnügen müssen.
Dennoch war sein Lauf offensichtlich kein reines Vergnügen, wie einem Bericht zu entnehmen ist, den sein Trainer 1905 auf einer wissenschaftlichen Konferenz gab, deren Teilnehmer ihm applaudierten. Der Bericht des Trainers: »Der Marathonlauf zeigte vom medizinischen Standpunkt deutlich, daß Drogen für die Athleten bei einem Straßenlauf von großem Nutzen sind. Zehn Meilen vor dem Ziel waren bei Thomas Hicks Anzeichen eines unmittelbar bevorstehenden Zusammenbruchs zu bemerken. Als er um ein Glas Wasser bat, verweigerte ich es ihm; ich gestattete ihm lediglich, den Mund mit destilliertem Wasser auszuspülen. Er schien sich zu erhol...
Artikel-Länge: 12938 Zeichen
Dieser Beitrag ist gesperrt und nur für Onlineabonnenten lesbar. Die Tageszeitung junge Welt finanziert sich vor allem aus den Aboeinnahmen. Mit einem Onlineabo tragen Sie dazu bei, das Erscheinen der jungen Welt und ihre Unabhängigkeit zu sichern.
Für Unentschlossene gibt es die Tageszeitung junge Welt auch am Kiosk, für 1,90 € wochentags und 2,30 € am Wochenende. Alle belieferten Verkaufsstellen in Ihrer Nähe finden Sie hier.
Vollen Zugriff auf alle Artikel bietet das Onlineabo. Jetzt bestellen unter www.jungewelt.de/abo.
Unverzichtbar! Jetzt junge Welt stärken.
Hilfe bei Einlog-ProblemenAbo abschließen
Gedruckt
Sechs mal die Woche: Hintergrund und Analysen, Kultur, Wissenschaft und Politik. Und Samstag acht Seiten extra.
Verschenken
Anderen eine Freude machen: Verschenken Sie jetzt ein Abonnement der Printausgabe.