Die üblichen Verdächtigen
Schwarze geraten besonders häufig ins Visier der US- Drogenpolizei
Jim Lobe, WashingtonHuman Rights Watch (HRW), die größte US-amerikanische Menschenrechtsorganisation, dokumentiert in einem jüngst veröffentlichten Bericht, wie unverhältnismäßig rasch schwarze US-Bürger wegen einfacher Drogendelikte hinter Gittern landen können.
Gemessen an ihrem Anteil an der Gesamtbevölkerung der USA ist für einen Schwarzen die Wahrscheinlichkeit, wegen eines solchen Deliktes zu einer Haftstrafe verurteilt zu werden, 14mal so groß wie für einen Weißen. Zu diesem Ergebnis kommt HRW in dem 28seitigen Bericht »Punishment and Prejudice: Racial Disparities in the War on Drugs«.
In den Staatsgefängnissen sind fast zwei Drittel (62,7 Prozent) aller wegen Rauschgiftdelikte Inhaftierten Schwarze, nur 36,7 Prozent Weiße. In manchen Bundesstaaten stellen Schwarze sogar bis zu 90 Prozent der wegen eines Drogendeliktes verurteilten Strafgefangenen. Dabei, so unterstreicht der Bericht, ist der Anteil weißer Drogenkonsumenten fünfmal so groß wie der schwarzer US- Amerikan...
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