Kersten Artus ist gewerkschaftspolitische Sprecherin der Linksfraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft

Sie haben letzte Woche im Hamburger Stadtparlament die Zeitarbeit im öffentlichen Dienst thematisiert. Was war der Anlaß?

Wir hatten schon Ende des Jahres eine kleine Anfrage an den alten Senat gestellt. Vorige Woche haben wir dann den Antrag eingebracht, die Leiharbeit im öffentlichen Dienst stark einzugrenzen. Damit wollten wir klarstellen, daß sich auch auf Landesebene etwas dagegen tun läßt – die SPD hatte sich in ihrem Wahlprogramm nämlich deutlich gegen Zeitarbeit positioniert.

In der Antwort auf Ihre kleine Anfrage hatte der Senat Beispiele für Leiharbeit im öffentlichen Raum aufgelistet. Können Sie einige nennen?

Eine Justizvollzugsanstalt hatte für 20 Monate eine Lehrkraft geliehen – angeblich ließ sich in diesem Zeitraum kein geeigneter Bewerber für eine Fest­anstellung finden. Oder: An Schulen wurden 23 Betriebsarbeiter eingesetz...