13.04.2011 / Thema / Seite 10
UNO immer parteiischer
Hintergrund. In Westafrika hat die »internationale Gemeinschaft« einen Kriegsverbrecher an die Macht geschossen. Welle von UN-mandatierten Militärinterventionen seit 1992
Knut Mellenthin
Französische Kampfhubschrauber und Panzerfahrzeuge,
unterstützt von der UN-Mission UNOCI, haben am Montag den
Machtkampf in Côte d’Ivoire (Elfenbeinküste)
entschieden. Ob es am Ende auch französische Soldaten waren,
die den bisherigen Präsidenten Laurent Gbagbo in seiner stark
befestigten Residenz gefangennahmen, oder ob sie nur den Weg
für die Milizionäre von Gbagbos Gegner Alassane Ouattara
freischossen, ist umstritten und nach den bisherigen Berichten
nicht eindeutig auszumachen. Tatsache ist, daß Gbagbo als
Gefangener in das Hauptquartier seines Widersachers abtransportiert
wurde. Erinnerungen werden wach an das Jahr 1960, als die UNO den
kongolesischen Regierungschef Patrice Lumumba in die Hände
seiner Feinde spielte, die ihn schließlich im Januar 1961
ermordeten.
Frankreich und die UNO, repräsentiert durch ihren Generalsekretär Ban Ki Moon, haben mit ihrem militärischen Handstreich einem Kriegsverbrecher zur Macht verholfen. Seit voriger Woch...
Frankreich und die UNO, repräsentiert durch ihren Generalsekretär Ban Ki Moon, haben mit ihrem militärischen Handstreich einem Kriegsverbrecher zur Macht verholfen. Seit voriger Woch...
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