10.12.2010 / Feminismus / Seite 15
Wider die Gewalt des Schweigens
Mit »Nachts unterm Jasmin« liegt erstmals ein Band Erzählungen von Maïssa Bey in deutscher Übersetzung vor
Christiana Puschak
Elf Erzählungen, elf Stimmen aus Algerien – elf Schreie
nach Freiheit, versammelt in dem Band »Nachts unterm
Jasmin«. Es ist das erste Werk der in Frankreich sehr
bekannten, mehrfach mit Literaturpreisen ausgezeichneten und in
Algerien lebenden Schriftstellerin Maïssa Bey, das in
deutscher Sprache erschienen ist, obwohl sie bereits 2007 den
Förderpreis des deutschen Vereins »LiBeratur«
erhielt.
Maïssa Bey verleiht Frauen eine Stimme, die gezeichnet sind von verpflichtenden »Konventionen«, von psychischer und körperlicher Gewalt. Die Geschichten sind getragen von Mitgefühl und zwischen Träumen und Alltag angesiedelt.
Schwierige Beziehungen und das ungleiche Kräfteverhältnis zwischen Frau und Mann wie zwischen Kindern und Eltern erschweren die Verständigung. In der Erzählung »In allen Ehren« setzt sich Maïssa Bey mit der nach dem algerischen Familiengesetzbuch erlaubten Polygamie auseinander: »Er sagte mir, ab jetzt mußt du lernen, damit zu leben. D...
Maïssa Bey verleiht Frauen eine Stimme, die gezeichnet sind von verpflichtenden »Konventionen«, von psychischer und körperlicher Gewalt. Die Geschichten sind getragen von Mitgefühl und zwischen Träumen und Alltag angesiedelt.
Schwierige Beziehungen und das ungleiche Kräfteverhältnis zwischen Frau und Mann wie zwischen Kindern und Eltern erschweren die Verständigung. In der Erzählung »In allen Ehren« setzt sich Maïssa Bey mit der nach dem algerischen Familiengesetzbuch erlaubten Polygamie auseinander: »Er sagte mir, ab jetzt mußt du lernen, damit zu leben. D...
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