Der Deutsche Gewerkschaftsbund hat Probleme. »Sinkende Beitragseinnahmen durch seit Jahren sinkende Mitgliedszahlen – aktuell sind es noch 6,26 Millionen Mitglieder und 1,7 Prozent weniger als Ende 2008 – stellen nicht nur die Repräsentanz, sondern vor allem die Durchsetzungsfähigkeit in Frage«, analysiert Sebastian Wertmüller, Vorsitzender der DGB-Region Niedersachen-Mitte, im aktuellen Express. Doch der DGB wäre wohl nicht er selbst, wenn er auf diese Situation politische Antworten geben würde. Statt dessen wird es beim 19. Ordentlichen Bundeskongreß, der vom 16. bis 20. Mai in Berlin stattfindet, vor allem um eine neue Satzung für den DGB gehen.

Der vorliegende Entwurf, den Wertmüller einer kritischen Polemik unterzieht, verströme »in seiner organisationspolitischen Strenge den Hauch der 50er Jahre«. Tatsächlich erscheint die Organisationsreform als Rückzug aus der Fläche. Wertmüller schreibt: »Der DGB baut sich selber...