»Ho–Ho-Ho Chi Minh!« Wie Tinnitus hat sich Rudi Dutschkes Parole ins Trommelfell von westdeutschen Altlinken gefräst. Während im Westen die Verehrung für Ho Chi Minh, dem charismatischen Führer der vietnamesischen Befreiungsbewegung, das bürgerliche Establishment in Angst und Schrecken versetzte, galt er in der DDR als großer Revolutionär. Aber wer weiß das schon noch? Böse gesagt: Manche Jüngere halten den legendären Ho-Chi-Minh-Pfad, auf dem die Befreiungskämpfer heimlich von Nord- nach Südvietnam eindrangen, heute vermutlich wohl eher für den Fußweg von der eigenen Wohnung runter zum nächsten vietnamesischen Schnellrestaurant.

Solche Mißverständnisse möchte der Journalist Hellmut Kapfenberger mit seinem Buch »Ho Chi Minh. Eine Chronik« ausräumen. »Auch wenn Ho Chi M...