17.11.2008 / Ausland / Seite 6
Rebellen vor Mogadischu
Somalia: Große Teile des Landes von islamischen Truppen besetzt
Knut Mellenthin
Der somalische Übergangspräsident Abdullahi Jusuf gab am Samstag vor Abgeordneten bekannt, daß sich der größte Teil des Landes in der Hand islamischer Fundamentalisten befindet. Der Regierung sei kaum mehr geblieben als die Hauptstadt Mogadischu und die nahe der äthiopischen Grenze gelegene Provinzstadt Baidoa, wo das Parlament seinen Sitz hat. Schuld sei, so Jusuf, sein Rivale, Premierminister Nur Hassan Hussein. Dessen Kabinett sei »zusammengebrochen«. »Heute gibt in diesem Land keine Regierung.«
Alle Beteiligten – der Präsident, der Regierungschef und das Parlament – tragen den Zusatz »Interim« – »übergangsweise«. Freie Wahlen hat es in Somalia noch nie gegeben, seit das Land 1960 aus Kolonien Italiens und Großbritanniens zusammengeschoben wurde. Die jetzige »Übergangsregierung« (TFG) wurde im Jahr 2004 nach monatelangem Gerangel in Nairobi (Kenia) gebildet. Angeblich sollte sie alle wesentlichen Kräfte Somalias ausgewogen repräsentieren, was jedoch nie...
Alle Beteiligten – der Präsident, der Regierungschef und das Parlament – tragen den Zusatz »Interim« – »übergangsweise«. Freie Wahlen hat es in Somalia noch nie gegeben, seit das Land 1960 aus Kolonien Italiens und Großbritanniens zusammengeschoben wurde. Die jetzige »Übergangsregierung« (TFG) wurde im Jahr 2004 nach monatelangem Gerangel in Nairobi (Kenia) gebildet. Angeblich sollte sie alle wesentlichen Kräfte Somalias ausgewogen repräsentieren, was jedoch nie...
Artikel-Länge: 3451 Zeichen
Sie benötigen ein Online-Abo • jetzt bestellen
Hilfe bei Einlog-Problemen
Abo abschließen
Gedruckt
Sechs mal die Woche: Hintergrund und Analysen, Kultur, Wissenschaft und Politik. Und Samstag acht Seiten extra.
39,60 Euro/Monat
Soli: 49,60 €,
ermäßigt: 28,60 €
Verschenken
Anderen eine Freude machen: Verschenken Sie jetzt ein Abonnement der Printausgabe.
39,60 Euro/Monat
Soli: 49,60 €,
ermäßigt: 28,60 €