Wir waren glücklich
Vom Mythos leben: Jörg Schröders Skandalbuch »Siegfried« erscheint in einer großen Neuausgabe
Frank Schäfer»Gute Literatur muss abgeschafft werden, das heißt, was wir immer so unter guter Literatur verstanden haben«, erklärt Jörg Schröder 1969 im »Interview mit einem Verleger« (»März-Texte 1«). Er präferiert die jungen US-amerikanischen Autoren, bei denen durchaus »eine ätzende Kritik an ihrer Gesellschaft da ist, aber sie gebärdet sich eben nicht so theoretisch, sondern sie verfährt in ihrer Kritik subjektiv«. Diese beiden Statements sind die Grundpfeiler für Schröders Programm. Während Siegfried Unseld bei Suhrkamp die Kritische Theorie verlegt, das theoriebleiche Knochengerüst der deutschen Linken, liefert Jörg Schröder im Wortsinne das Fleisch – nicht zuletzt Pornographie. Zunächst beim Melzer-Verlag und dann ab 1969, nach seinem spektakulären Abgang, nur eine Etage tiefer – im eigenen Laden: März bzw. dessen Imprint Olympia Press.
Aber eben nicht nur das. Zwischen den notorischen postgelben Deckeln mit roten und schwarzen Lettern, übrigens ein Geniestreic...
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