Der Ulysses in mir
Wie ich das eine Buch nie lesen brauchte, weil die, die ich schrieb, doch besser waren
Wolfgang WeltIm Sommer 1975 fuhr ich nach London, um in der Buchhandlung Foyles zuarbeiten. Ich hielt es aber nur eine Woche aus. Die Zeit reichte aus, um mir »Ulysses« zu kaufen, das Schlüsselwerk von James Joyce. Ich las es aber nicht, sondern Malcolm Lowry, Elias Canetti, Peter Handke, Hermann Lenz und Paul Nizon.
Ein Jahr später sah ich den Übersetzer Hans Wollschläger, der mittlerweile den Ulysses eingedeutscht hatte, auf der Frankfurter Buchmesse im Gespräch mit seinem Verleger Siegfried Unseld. Jahre später kaufte ich mir eine Sonderausgabe der deutschen Version. Auch sie las ich nicht.
1981 traf ich am Hanser-Stand den James-Joyce-und-Arno-Schmidt-Experten Jörg Drews. Ich sagte ihm, wie die beiden schreibe ich im Suff. Außerdem sei ich »the next big thing«. Eine Stunde später traf ich im Suhrkamp-Haus den Lektor Hans-Ulrich Müller Schwefe. Dem erzählte ich, daß ich den deutschen Ulysses schreiben werde.
Inzwischen war ich zum Ze...
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