»Für mich ist er nicht der Gefangene, sondern mein Papa«
Ramón Labañino hat das Recht, einmal im Monat seine Verwandten zu sehen. Doch die bekommen nur einmal im Jahr das Visum für die USA. Gespräch mit Aili Labañino
Interview: André ScheerF: Als Ihr Vater und seine vier Genossen 1998 in den USA verhaftet wurden, waren Sie zehn Jahre alt. Was wußten Sie von der Tätigkeit Ihres Vaters?
Die terroristischen Angriffe gegen Kuba haben seit dem Sieg der Revolution mehr als 3000 Opfer gefordert. Deshalb sind fünf Kubaner, einer von ihnen ist mein Vater, nach Miami gereist, um die dafür verantwortlichen Gruppen zu unterwandern, herauszufinden, was sie planen, und Kuba so rechtzeitig darüber informieren und weitere Todesopfer verhindern zu können. Natürlich konnte mein Vater uns nicht sagen, was er tat. Wir waren ja noch Kinder, und wenn wir Bescheid gewußt hätten, wäre das für seine Arbeit dort gefährlich gewesen.
Drei von den fünf – Fernando, Gerardo und mein Vater – mußten ihre Identität ändern, um in den USA ihre Arbeit machen zu können. René und Antonio sind US-Bürger, sie hatten dieses Problem nicht. Ich stamme aus Ramóns erster Ehe. Immer, wenn er in Kuba...
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