Die Mumifizierung der Hausfrau
»Herdprämie« oder Zentralküche? Die unbezahlte Hausarbeit im Fokus linker feministischer Diskussionen von August Bebel bis Frigga Haug
Cristina FischerWie viele Millionen braver Hausmütterchen verkochen und verscheuern ihren Lebensmut, ihre Rosenwangen und Schelmengrübchen im Dienste der häuslichen Sorgen, bis sie runzlige, vertrocknete, gebrochene Mumien geworden sind. Die ewig neue Frage: ›Was soll heute gekocht werden‹, die immer wiederkehrende Notwendigkeit des Fegens und Klopfens und Bürstens und Abstäubens ist der stetig fallende Tropfen, der langsam, aber sicher, Geist und Körper verzehrt.« Eine beeindruckende Anklage der Hausarbeit! Formuliert hat sie der ehemalige preußische Offizier Gerhard von Amyntor (d.i. Dagobert von Gerhardt) in seinem 1876 erschienenen Buch »Randglossen zum Buche des Lebens«. Der Sozialdemokrat August Bebel zitierte sie in seinem epochalen Werk »Die Frau und der Sozialismus«, das vor 130 Jahren, im Februar 1879, erstmals erschien – und kam dann allerdings zu anderen Schlüssen als der konservative Autor, der den heimischen...
Artikel-Länge: 9229 Zeichen
Dieser Beitrag ist gesperrt und nur für Onlineabonnenten lesbar. Die Tageszeitung junge Welt finanziert sich vor allem aus den Aboeinnahmen. Mit einem Onlineabo tragen Sie dazu bei, das Erscheinen der jungen Welt und ihre Unabhängigkeit zu sichern.
Für Unentschlossene gibt es die Tageszeitung junge Welt auch am Kiosk, für 1,90 € wochentags und 2,30 € am Wochenende. Alle belieferten Verkaufsstellen in Ihrer Nähe finden Sie hier.
Vollen Zugriff auf alle Artikel bietet das Onlineabo. Jetzt bestellen unter www.jungewelt.de/abo.
Unverzichtbar! Jetzt junge Welt stärken.
Hilfe bei Einlog-ProblemenAbo abschließen
Gedruckt
Sechs mal die Woche: Hintergrund und Analysen, Kultur, Wissenschaft und Politik. Und Samstag acht Seiten extra.
Verschenken
Anderen eine Freude machen: Verschenken Sie jetzt ein Abonnement der Printausgabe.