Applikabel geblieben
Thomas Meinecke sampelt in seinem neuen Roman Theologie und Gendertheorie
Florian NeunerEine beliebte Methode, Kindern komplizierte Sachverhalte wie Arbeitswelten, Naturwissenschaften oder gar Philosophie nahezubringen, ist das Erfinden von leichtverdaulichen Geschichten mit einer jugendlichen Identifikationsfigur. Die wird dann im Verlauf dieser Geschichten mit einem Milieu, einem Problem oder einer Weltanschauung konfrontiert. Ein wenig so funktionieren auch die Romane von Thomas Meinecke. Den erwachsenen Kindern, die vielleicht Judith Butler oder Giorgio Agamben, Gendertheorie und Postcolonial Studies nicht im Original rezipiert haben, präsentiert er studentische und akademische Milieus, die tagein, tagaus nichts anderes machen, als sich in diesem postmodernen Denken zu bewegen, miteinander über diese Theorien zu diskutieren, nebenbei Musik auf der Höhe des Popdiskurses zu hören und in Affären verstrickt sind, bei denen Geschlechterrollen und sexuelle Identitäten selbstredend ständig in Frage gestellt werden. Das gefühlte Verständnis für ...
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