Das Meer, weiblich
Florence Hervé und Katharina Mayer besuchten 19 Frauen an europäischen Wassern
Gerd SchumannDas hochglänzende 24-mal-29-Großformat signalisiert »Wellness«. Der esoterische Titel »Frauen und das Meer« flüstert »Lifestyle« im Gleichklang mit dem mystischen Aufmacherbild. Auf den ersten Blick fordert der gewichtige Band auf zum Kauf, ein Geschenk vielleicht für die selbstbewußte Frau der Postmoderne, die Erfolgsorientierte, die sich selbst in 19 Porträts feiert nach Art der Karrierefrauenbewegung, die uns damals Emma Schwarzer patentrezeptig in Verachtung revolutionärer Radikalität unterjubelte. Und nun, nachdem diese Emanzipation der Verdummung nicht erst auf dem Bush-Beraterstuhl verendet ist, wiederaufersteht sie, geliftet und gefällig anzuschauen, präsentiert ausgerechnet von der sozialistischen Feministin Florence Hervé unter Verwendung von Fotowerken der Akademiekünstlerin Katharina Mayer?
Dieser Schein trügt. Das wird nicht erst sinnlich erfahrbar, wenn die beiden Autorinnen ihre Frauen Nr. 16 u...
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