Preis und Leistung
Von Peter Steiniger
Von jung und alt wird auf der Messe
fleißig konsumiert. Angesichts der Preise wirkt das
erstaunlich.
Die Angebote gegen „Westgeld“
lasse ich mal außen vor. Für ein Hühnerbein werden stolze 20,
für ein Würstchen 5, Limo 10 und Bier 18 Pesos aufgerufen. Theoretisch ist dies
zu messen an einem Durchschnittslohn von 350 Peso, der Umtauschsatz
zum Ersatz-Dollar Peso convertible liegt bei 1:24. Wer Zugang zu
Devisen hat, im Tourismus arbeitet, von den Verwandten in Miami oder
anderswo in der weiten Welt unterstützt wird, kann also seine
Pesos cubanos explosionsartig vermehren.
Einen echten Engpass kann man auch auf der Messe studieren: Die Aufpasser, die am Eingang zu den sanitären Einrichtungen sitzen, sind nicht auf ein paar Münzen aus. Sie teilen Bedürftigen in kleinen Abschnitten das Toilettenpapier zu. Eine Rolle auf den Klos wäre sofort begehrtes Sammlerstück. Denn auch dieses hygienische Utensil ist, ebenso wie zum Beispiel die meisten Kosmetika, nur im „Intershop“ zu haben – und das ist fast jeder Laden in Havanna.
Um einen Teil des Grundbedarfs zu decken, hat jede Person in Kuba ein Anrecht darauf, in den bodegas rationierte Produkte zu vergünstigten Preisen zu erwerben. Dazu zählen Reis - manchmal gibt es auch Spagetti -, Bohnen, Öl, Kaffee, Schokolade, Fleisch, so etwas Ähnliches wie Zahnpasta und etwas, was leider nur wie Seife aussieht. Die mandados reichen längst nicht zum Leben, aber helfen sehr.
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