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Aus: Ausgabe vom 11.09.2007, Seite 13 / Feuilleton

Berliner Tränen

Die Bundesregierung will die Berliner Staatsoper Unter den Linden nicht in Bundesbesitz übernehmen. Der stellvertretende Regierungssprecher Thomas Steg sagte am Montag in Berlin, es habe in den vergangenen Jahren Diskussionen gegeben, ob es denkbar sei, daß der Bund die Trägerschaft über die Oper übernimmt. »In der Tendenz« sei aber deutlich gemacht worden, daß der Bund kein Interesse hat, eine eigene Oper zu übernehmen. Steg wies darauf hin, daß es in den Sommermonaten einen Briefwechsel zwischen Berlins Regierendem Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) und Kanzleramtschef Thomas des Maiziere (CDU) gegeben habe. Ergebnis seien die laufenden Detailverhandlungen. Dazu gehörten neben der Staatsoper auch die Erwartungen Berlins, daß sich der Bund stärker an Sicherheitsaufgaben beteiligt. Diese Gespräche seien in keinem Punkt abgeschlossen. Berlin erwartet, daß der Bund die Staatsoper übernimmt oder sich an der Berliner Opernstiftung beteiligt. Laut einem vom Freundeskreis der Staatsoper in Auftrag gegebenen Gutachten kostet die Sanierung des Hauses einschließlich aller Nebengebäude rund 230 Millionen Euro. Bisher waren rund 130 Millionen Euro im Gespräch. Das ist der Studie zufolge jedoch nur die Summe für die Sanierung des Haupthauses. (ddp/jW)

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