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Aus: Ausgabe vom 31.08.2007, Seite 3 / Schwerpunkt

Bei der Guerilla: Aus dem Tagebuch Che Guevaras

1. Januar 1967: Ich präzisierte die Reise von Tania nach Argentinien...

2. Januar: Man verbrachte den Morgen mit Chiffrieren des Briefes. Die Leute (Sánchez, Coco und Tania) gingen am Nachmittag weg, als die Rede von Fidel zu Ende war. Dieser bezog sich auf uns mit Worten, die uns noch mehr verpflichten, wenn dies noch möglich ist...

21. Januar: Ich erhielt eine Notiz von Tania, in der sie ihre Abreise mitteilt...

21. März: Tania stellte die Kontakte her, und die Leute kamen. Aber, wie sie sagt, hat man sie bis hierher in ihrem Jeep fahren lassen, und sie dachte, nur einen Tag zu bleiben, aber die Sache komplizierte sich.

27. März: Alles scheint darauf hinzuweisen, daß Tania identifiziert wurde, wodurch zwei Jahre guter und geduldiger Arbeit verlorengehen.


16. April: Die Vorhut ging um 6.15 Uhr los, wir um 7.15 Uhr. Wir liefen gut bis zum Río Ikira, aber Tania und Alejandro blieben zurück; als man ihnen die Temperatur maß, hatte Tania über 39 Grad und Alejandro 38. Das Zurückbleiben hindert uns, entsprechend dem Programm zu marschieren...

2. September: Das Radio brachte eine unangenehme Nachricht über die Vernichtung einer Gruppe von zehn Männern unter Führung eines Kubaners namens Joaquin im Gebiet von Camiri.

7. September: Radio La Cruz del Sur meldete das Auffinden der Leiche der Guerillera Tania am Ufer des Rio Grande. Das ist eine Nachricht, die nicht den geringsten Anschein der Wahrheit hat ...

8. September: Der Rundfunk brachte die Nachricht, daß Barrientos (Boliviens Präsident – d. Red.) zur Beerdigung der sterblichen Reste der Guerillera Tania anwesend war, der man ein »christliches Begräbnis« gab.



Aus: Ernesto Che Guevara, »Bolivianisches Tagebuch«, München 1968

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