Aus: Ausgabe vom 01.08.2007, Seite 12	/ Feuilleton
Kunst gegen Rede
										Die aktuelle Äußerung des künstlerischen Leiters der documenta, Roger M. Buergel, daß es niemandem verwehrt sei, »seine Freunde, seine Familie oder auch seine Reisegruppe durch unsere Ausstellung zu führen«, entspreche nicht den Tatsachen, behauptet Dieter Lohneis von der Geschäftsführung des Studienreisen-Veranstalters Studiosus, der seit Monaten mit der documenta um die freie Ausübung des Reiseleiterberufs streitet. Lohneis hatte schon im Januar von der documenta-Leitung wissen wollen, wie der Passus in den documenta-Papieren, »moderierte Gespräche und Führungen durch kommerzielle Anbieter werden nicht genehmigt«, im Licht der EU-Regelung zur Dienstleistungsfreiheit für Reiseleiter zu verstehen sei. Damals wurde Lohneis von der »Leitung Vermittlung« der documenta darauf hingewiesen, daß kommerzielle Unternehmen ausnahmslos verpflichtet seien, einen Kunstvermittler zu engagieren.
Inzwischen ist auch ein Kompromiß vor der Einigungsstelle für Wettbewerbsstreitigkeiten bei der IHK in Kassel gescheitert, denn die documenta zeigte sich nur bereit, Studiosus eine Ausnahmegenehmigung zu erteilen; andere Veranstalter wären weiterhin außen vor geblieben. Der Kompromiß sah vor, daß erst ein documenta-Kunstvermittler die Studiosus-Gruppen zwei Stunden lang zum Preis von 250 Euro durch die Ausstellung führt und danach der Studiosus-Reiseleiter seine Sprechzeit bekommen sollte.(AP/jW)
				
			Inzwischen ist auch ein Kompromiß vor der Einigungsstelle für Wettbewerbsstreitigkeiten bei der IHK in Kassel gescheitert, denn die documenta zeigte sich nur bereit, Studiosus eine Ausnahmegenehmigung zu erteilen; andere Veranstalter wären weiterhin außen vor geblieben. Der Kompromiß sah vor, daß erst ein documenta-Kunstvermittler die Studiosus-Gruppen zwei Stunden lang zum Preis von 250 Euro durch die Ausstellung führt und danach der Studiosus-Reiseleiter seine Sprechzeit bekommen sollte.(AP/jW)
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