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Aus: Ausgabe vom 07.07.2007, Seite 15 / Geschichte

Anno ... 28. Woche

Geschichte im Rückspiegel

11.–19. Juli 1917: Nachdem sich die russische Armee gegen die österreichisch-ungarischen und die preußischen Truppen nicht durchsetzen konnte, bricht die nach dem Kriegs- und Marineminister Alexander F. Kerenski bezeichneten Offensive zusammen. In Rußland löst der Mißerfolg neue Massenproteste aus. Zugleich verursacht die Partei der Konstiutionellen Demokraten mit ihrem Austritt aus der Regierung Lwow und der Forderung nach einem schärferen Vorgehen gegen die revolutionären Kräfte in Armee und Bevölkerung eine Regierungskrise in Rußland. Unter den revolutionären Soldaten wachsen Stimmungen für eine bewaffnete Aktion zum Sturz der Regierung.

13. Juli 1917: Sturz des Reichskanzlers Theobald von Bethmann Hollweg. Sozialdemokratische Friedenskundgebungen werteten imperialistisch-monarchistische Kreise als Bedrohung ihrer eigenen politischen Macht und als Angriff auf ihre annexionistischen Kriegsziele. Um die Frage nach der Art des Wahlrechts und Parlamentarismus im monarchistischen Preußen und darum, ob Preußen einen »Verständigungsfrieden« oder einen »Siegfrieden« anstreben solle, bildete sich eine Allianz zwischen konservativen und liberalen Parteien mit rechten Sozialdemokraten sowie der Obersten Heeresleitung. Sie wirkten auf Kaiser Wilhelm II. ein, der schließlich der Entlassung zustimmt. Neuer Reichskanzler wird der Staatskomissar für Volksernährung Georg Michaelis.


15. Juli 1922: Gründung der KP Japans. Während Japans militärisch-feudale, hochaggressive Staatsführung nach einer vernichtenden Niederlage gegen die junge Sowjetunion sich aus den sozialistischen Gebieten zurückziehen mußte, entwickelte sich im eigenen Land eine breite Volksbewegung unter dem Einfluß der Oktoberrevolution. Es entstanden Gewerkschaften, sozialistische Ideen gewannen größere Verbreitung. Trotz dieses günstigen Klimas kann die Regierung die KP sofort verbieten und in die Illegalität zwingen. In den darauffolgenden Jahren verfolgt sie blutig immer wieder Kommunisten und andere Teile der Arbeiterbewegung. Erst 1945 kann die KP im von US-amerikanischen Streitkräften besetzten Land aus der Illegalität heraustreten. Heute zählt sie 400000 Mitglieder, ihre Tageszeitung findet weltweit 1,6 Millionen Leser.

9.–12. Juli 1952: Die zweite Parteikonferenz der SED in Berlin beschließt ein Programm für den »planmäßigen Aufbau der Grundlagen des Sozialismus« in der DDR. Dazu gehören: Orientierung auf ein rasches Wachstum des »sozialistischen Sektors« in der Industrie, beschleunigter Aufbau einer eigenen schwerindustriellen Basis, Steigerung der Arbeitsproduktivität und Bildung von landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften (LPG). Weiterhin entscheiden sich die Delegierten für die Aufstellung bewaffneter Streitkräfte der DDR.