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Aus: Ausgabe vom 07.04.2007, Seite 3 / Schwerpunkt

Protestmarsch. Widerstand gegen US-Besatzer wächst

Am 9. April 2003 haben US-Truppen Saddam Hussein gestürzt. Symbolträchtig holten sie eine Statue des irakischen Präsidenten vom Sockel. Vier Jahre später wünschen sich nicht wenige Iraker den Ende 2006 gehängten Staatschef zurück, so viel schlimmer ist mittlerweile die US-Besatzungsherrschaft im Vergleich zur Diktatur davor. Einem NBC-Bericht zufolge plant US-Präsident George W. Bush, 12000 Soldaten der Nationalgarde ins Zweistromland zu entsenden. Damit sollten »Lücken in den Reihen der überlasteten Armee gefüllt werden«, meldete der US-Nachrichtensender am Donnerstag.
Tatsächlich geraten die US-Truppen im Irak immer mehr in Bedrängnis. Acht Wochen nach Beginn einer großangelegten Militäroffensive in Bagdad wurden innerhalb von drei Tagen acht US-Soldaten getötet worden. Sie kamen entweder bei der Explosion von Sprengsätzen ums Leben oder wurden erschossen, wie die Besatzer am Donnerstag mitteilten. Südlich der Hauptstadt wurde am Donnerstag von Widerstandskräften der neunte amerikanischer Hubschrauber in diesem Jahr abgeschossen. Vier Insassen des Hubschraubers überlebten den Absturz mit Verletzungen.
Im britisch besetzten Südirak wurden am Donnerstag vier Soldaten Ihrer Majestät von Aufständischen getötet. Die Patrouille fuhr in der Stadt Basra nach Militärangaben zunächst auf einen Sprengsatz und wurde anschließend mit kleinkalibrigen Schußwaffen angegriffen. Bei dem Angriff kam auch ein Dolmetscher ums Leben, ein fünfter britischer Soldat wurde schwer verletzt. Bei Anschlägen im Irak kamen am Donnerstag außerdem mindestens 49 Menschen ums Leben. Unter ihnen waren auch 20 Männer, deren von Kugeln übersäte Körper in Bakuba gefunden wurden.
Für kommenden Montag ruft der schiitische Geistliche Muqtada Al Sadr zu einem großen Protestmarsch gegen die Besatzer auf. Nur ein Abzug der US-geführten Truppen eröffne eine Perspektive auf Frieden und Sicherheit im Irak.


(rg)

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