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Die junge Welt wird von 2751 GenossInnen herausgegeben
Aus: Ausgabe vom 21.10.2006, Seite 16 / Aktion

(K)eine Alternative

Warum es möglich und nötig ist, der bürgerlich-drögen Mainstreampresse davonzulaufen
Noch gut eine Woche, dann ist unsere Gutscheinaktion zu Ende. Bis heute wurden die bunten Dinger 9293 mal eingesandt. In den letzten beiden Wochen waren es 913 Probeabos, die bestellt wurden. Mit einem mächtigen Endspurt könnten wir sogar die 10000er Marke knacken, also nochmals ran an die Gutscheine und sie unters linke Volk gebracht! Eine ideale Möglichkeit, die junge Welt bekanntzumachen. Oder einen Zauderer von einem Abo zu überzeugen. Oder der Leserin von der bürgerlich-drögen Konkurrenz zu beweisen, daß es eine Alternative gibt. Und um dem Medienabstinenzler von seinem Elend zu erlösen. Für die junge Welt bedeutet das, daß sehr viele Menschen die Zeitung über das dreiwöchige Testabo kennen- und schätzenlernen. Für die junge Welt bedeutet das aber auch sehr viele Kosten, denn die Probeabos enden nach drei Wochen automatisch, müssen nicht abbestellt werden, man bekommt also nicht durch die Hintertüre ein Abo aufgebrummt. Da hoffen wir auf die Langzeitwirkung: Wer diese Zeitung einmal längere Zeit gelesen hat, kommt von ihr nicht mehr so leicht los – wenn er oder sie das Herz auf dem linken Fleck hat.

Diese Zeitung ist außergewöhnlich: Sie gehört der Genossenschaft ihrer Leserinnen und Leser, ihrer Macherinnen und Macher. Sie wird in einem Kollektiv hergestellt: In einem besonderen Belegschaftsmodell ist gewährleistet, daß Verlagsmitarbeitende und Redaktionsmitglieder weitgehend unabhängig agieren können. Der Haupteigentümerin, der LPG junge Welt e.G., ist die marxistische Ausrichtung der Zeitung kein Dorn im Auge, sondern im Gegenteil – genau aus diesem Grund engagieren sich die Genossinnen und Genossen für diese Zeitung. Sie stellen vor allem sicher, daß nicht jede kleine ökonomische Schwankung die junge Welt existentiell bedroht. Dank dieser Struktur hat die junge Welt bzw. der Verlag 8. Mai GmbH, in der die junge Welt erscheint, keinerlei längerfristige Schulden bei irgendeiner Bank oder einem anderen Gläubiger– außer eben bei der Genossenschaft LPG junge Welt e. G. Dieser Genossenschaft kann man übrigens beitreten – bis heute wurden von 583 Genossinnen und Genossen 882 Anteile zu jeweils 500 Euro gezeichnet. Soeben hat der Vorstand beschlossen, daß mit Hilfe einer Kampagne bis zum 60. Geburtstag der 1000. Anteil gezeichnet werden soll. Werden Sie Eigentümer und damit Herausgeber der wichtigsten konsequent linken Tageszeitung im Lande. Die Beitrittserklärung finden Sie im Internet, gelegentlich in der jungen Welt, wir schicken sie Ihnen plus Satzung aber auch gerne zu.

Moment mal, die junge Welt wird 60? Wie ist das möglich? Viele aktive Linke in der alten BRD kennen diese Zeitung überhaupt nicht. Sie mißtrauen der Sache: Steckt da nicht irgend­eine Sekte dahinter? Oder die PDS oder sonstwer? Die junge Welt wurde vor 60 Jahren in der Sowjetischen Besatzungszone gegründet und war dann Zentralorgan der FDJ. Anfang der 90er wurde sie wie so vieles aus dem Osten verscherbelt, der Westeigentümer bzw. die diversen Verlagskonstruktionen funktionierten nur bis 1995, dann wurde die Zeitung eingestellt. Aus der Belegschaft heraus wurde aber schon wenige Tage später die Produktion wieder aufgenommen, 1998 war die Genossenschaft so weit, daß sie die Mehrheitsanteile am Verlag übernehmen konnte. Seither arbeiten wir an und mit dieser Zeitung. Wenn Sie sich mehr für die Zeitung interessieren, dann abonnieren Sie sie doch. Wir informieren unsere Leserinnen und Leser regelmäßig über die wichtigsten Internas. Das ist wohl (neben der inhaltlichen Ausrichtung) der Grund, warum wir auch außerordentlich stark von ihnen unterstützt werden.


Und zur Zeit machen wir eben unsere Gutscheinaktion. Geplant waren ursprünglich 5000 solcher Testabos. Dann erhöhten wir das Ziel auf 7000. Auch wenn wir dieses längst erreicht haben, lohnt es sich, noch ein paar Gutscheine zu verschenken. Abgerechnet wird am nächsten Samstag an genau dieser Stelle.

Verlag, Redaktion, Genossenschaft

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Die Grenzen in Europa wurden bereits 1999 durch militärische Gewalt verschoben. Heute wie damals berichtet die Tageszeitung junge Welt über Aufrüstung und mediales Kriegsgetrommel. Kriegstüchtigkeit wird zur neuen Normalität erklärt. Nicht mit uns!

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