Zugverkehr durch Eurotunnel nach Stromausfall gestört
London/Paris. Wegen Problemen mit der Oberleitung im Eurotunnel zwischen Frankreich und dem Vereinigten Königreich war der Zugverkehr unter dem Ärmelkanal am Dienstag nachmittag eingestellt worden. Ein Autozug war durch den Stromausfall liegengeblieben, hieß es in einer Mitteilung des Zug-Betreibers Eurostar. Man habe keine andere Wahl gehabt, als alle Verbindungen auszusetzen. Später hieß es, der Betrieb werde nach einer teilweisen Öffnung des Tunnels wieder aufgenommen. Das Problem mit der Oberleitung hätte da aber weiterhin bestanden.
»Da aktuell nur eine Strecke im Tunnelbetrieb zur Verfügung steht, ist auch nach Wiederaufnahme des Verkehrs weiterhin mit Verspätungen und verlängerten Fahrzeiten zu rechnen«, teilte der Betreiber weiter mit. »Auch wenn die Ursache der Störung außerhalb unseres Einflussbereichs liegt, bedauern wir die heutigen Beeinträchtigungen sehr.« Gestrandeten Passagieren wurde die Erstattung von Übernachtungskosten und anderen Auslagen in Aussicht gestellt.
Auch der Autozug-Betreiber Le Shuttle teilte mit, der Betrieb sollte am Nachmittag schrittweise wieder aufgenommen werden. Zuvor war es auch an den Terminals auf beiden Seiten des Ärmelkanals zum Stillstand gekommen. Eurostar betreibt Hochgeschwindigkeits-Personenzüge zwischen Paris, Brüssel, Amsterdam und London. Mit dem Le-Shuttle-Autozug können Autofahrer zwischen dem französischen Calais und dem englischen Folkestone durch den Eurotunnel reisen.
Auf Fotos waren Hunderten Menschen zu sehen, die sich im Wartebereich am Londoner Bahnhof St. Pancras in London aufhielten und vergeblich auf ihren Zug warteten. Der britische Bahnbetreiber LNER teilte laut Nachrichtenagentur PA mit, in St. Pancras gestrandete Fahrgäste könnten kostenlos wieder nach Hause fahren. Auch am Pariser Gare du Nord kamen ebenfalls viele Reisende nicht weiter.
Der rund 50,45 Kilometer lange Eurotunnel wurde 1994 in Betrieb genommen und verbindet Großbritannien mit dem europäischen Festland. Der nach Angaben von Eurostar längste Unterwassertunnel der Welt verläuft zwischen Calais in Nordfrankreich und Folkestone im Süden von Großbritannien. Er besteht aus drei separaten Tunnelröhren, je einer für jede Richtung und einem Service-Tunnel. Mit Autos kann der Tunnel nicht befahren werden. (dpa/jW)
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