Problemlöser des Tages: Jeff Landry
Von Reinhard Lauterbach
Ein verbreiteter Irrtum wohlmeinender Menschen besteht darin, zu glauben, das Handeln kapitalistischer Staaten diene dem Ziel, irgendwelche vorgefundenen »Probleme« zu »lösen«. Dabei könnte schon die stereotype Abfolge etwa von Absichtserklärungen der UNO, bis Anno irgendwann »den Welthunger zu halbieren«, Zweifel wecken. Nein, staatliches Handeln dient dazu, vorgefundene Probleme so lange zu ignorieren, bis sie irgendwann als Teil des »neuen Normalzustandes« akzeptiert werden. Man gewöhnt sich an Massenarmut in der produktivsten aller bisherigen Produktionsweisen, an das Nebeneinander von Hunger und landwirtschaftlicher Überproduktion und all die anderen Widersprüche, an denen der bürgerliche Verstand verzweifelt.
Um so bemerkenswerter die Personalentscheidung, die Donald Trump am Montag verkündete: den Gouverneur von Louisiana, Jeff Landry, zu seinem »Sonderbotschafter für Grönland« zu ernennen. Seine Qualifikation: Er sei sich im klaren darüber, wie wichtig Grönland für die »Sicherheit der USA« sei.
Das sollte man nicht voreilig anzweifeln. Louisiana ist der Bundesstaat, dessen sich die USA infolge des von ihnen mit angetriebenen Klimawandels und der von diesem verstärkten Wirbelstürme nicht mehr unbedingt »sicher« sein können. 2005 soffen große Teile des Staatsgebiets ab. Da ist von Sonderbotschafter Landry jetzt Handeln gefragt: Wer, wenn nicht ein Südstaatenrepublikaner wie er, ist prädestiniert dafür, den Klimawandel in Grönland »proaktiv« zu begleiten und die damit möglich werdende »Erschließung« voranzutreiben? Dass er seine neue Funktion »ehrenamtlich« ausüben werde, gilt allenfalls in bezug auf die Staatskasse. Wenn er sein Amt nutzt, um privat in Rohstoffvorkommen auf Grönland zu investieren, wird ihm das niemand in den USA verdenken. Und die Grönländer? Werden sowenig gefragt wie die amerikanischen Ureinwohner vor 200 Jahren.
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