Nahostberichte: Presserat erteilt Rügen
Berlin. Der Deutsche Presserat hat im Zusammenhang mit der Berichterstattung über den Krieg in Nahost mehrere Rügen erteilt. Ein Text auf Bild.de über den Fall des in Gaza getöteten Al Dschasira-Korrespondenten Anas Al-Scharif hatte sogar eine Massenbeschwerde ausgelöst, mit der sich der Presserat auf seinen Dezembersitzungen befasste. Eine »außergewöhnlich« hohe Zahl von 328 Menschen hatte sich darüber beschwert, erklärte das Gremium am Montag. In dem Text hieß es, der israelischen Armee zufolge sei Al-Scharif »Anführer einer Zelle der Terrororganisation Hamas« gewesen. In der Überschrift habe das Medium diese Darstellung aber ohne hinreichende Belege zur Tatsache erhoben, was der Presserat unter anderem als grobe Missachtung der journalistischen Sorgfaltspflicht wertete. Weitere Rügen wurden gegen Bild.de und Welt.de wegen nicht belegter Angaben zu Fotos unterernährter Kinder in Gaza erteilt. Die Zeit und Zeit.de erhielten eine Rüge wegen einer Kolumne zum Nahostkonflikt. Seit Oktober 2023 gingen beim Presserat mehr als 650 einzelne Beschwerden über die Nahostberichterstattung ein. Insgesamt erteilte der Presserat im Dezember 14 Rügen, nicht nur im Zusammenhang mit der Nahostberichterstattung. (AFP/jW)
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vom 19.12.2025