Besser sortiert
Von Ken Merten
Schluss der Überraschungen: Die norwegischen Handballerinnen haben am Sonntag in Rotterdam die an sie gerichteten Erwartungen erfüllt und sind zum fünften Mal Weltmeister geworden. Beim 23:20-Sieg gegen Kogastgeber Deutschland zeigte die 34jährige Torhüterin Katrine Lunde mit 14 Paraden eine starke Leistung in ihrem letzten Länderspiel. Das Team von Trainer Ole Gustav Gjekstad hat damit nach Olympiagold im Sommer und EM-Titel im Vorjahr einmal mehr bewiesen, dass es im Ländervergleich das Nonplusultra im Frauenhandball ist.
Das Endspiel gestaltete sich jedoch knapp: Die DHB-Auswahl kam gut in die Partie, auch weil die Favoritinnen in der Defensive Lücken für Durchstöße zum Kreis ließen und auch den Rückraum nicht sauber genug abschirmten. Auch wenn die Deutschen wiederholt führten, blieb es knapp, auch weil Norwegen zwar viele Bälle im Angriff verlor, die darauffolgenden freien Abschlüsse im Konterspiel jedoch nicht im Tor landeten. Markus Gaugischs Team ließ sich obendrein kurz vor der Halbzeitsirene und in Unterzahl den Ball abluchsen – der landete im leeren Tor und so stand es zur Pause elf beide.
Die zweite Hälfte begann für die Deutschen mit großer Nervosität, vor allem das Angriffsspiel stockte. Norwegen stand besser sortiert da und stellte in der 37. Minute einen Drei-Tore-Vorsprung her, an dem sich die Gegnerinnen abmühten. Zehn Minuten später schafften Emily Vogel (geborene Bölk) und Co. zwar den 17:17-Ausgleich, die Norwegerinnen aber zogen wieder davon. Die letzte Chance zur Wende: Katharina Filter parierte in der 55. Minute einen Siebenmeter. Die deutsche Offensive aber blieb auch in der Schlussphase zu ideenlos. Norwegen drehte souverän an der Uhr.
Dass es überhaupt zu diesem Finalspiel kam, war vor dem Turnier nicht zu erwarten gewesen: Norwegen fegte wie gewohnt alle Gegnerinnen von der Platte, aber auch die deutsche Auswahl hatte bis Sonntag jede Begegnung für sich entscheiden können. Dabei schalteten sie im Halbfinale sogar die Titelverteidigerinnen aus Frankreich (29:23; 15:12) aus. Dabei war Deutschland – trotz Heimvorteil als Ausrichter neben den Niederlanden – keineswegs Favorit: In Paris gab es in der Gruppenphase nur einen Sieg und das Aus im Viertelfinale gegen die Französinnen. Und auch die vorangegangenen Großturniere sprachen dafür, dass es für die Spitze nicht reicht. Um so überraschender, dass sich Gaugischs personell wenig veränderte Truppe ohne die großen Probleme, vor allem die nervösen Anfangsminuten, präsentierte. Und zu Recht wurde die 21jährige Halbrechte Viola Leuchter nach ihrer Ehrung beim EM-Turnier 2024 wieder beste Nachwuchsspielerin.
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