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Von René Lau
Wer mich kennt, weiß, dass ich nicht der allergrößte Verbandsfreund bin und mit der FIFA auf Kriegsfuß stehe. Mit der FIFA könnte es nicht schlimmer werden, hab’ ich mal gedacht. Expräsident Sepp Blatter war schließlich furchtbar genug. Es kam noch schlimmer. Das Böse hat einen Namen: Gianni Infantino. Quasi im Alleingang hat der Mann die Kommerzialisierung über die Grenzen des Erträglichen hinaus getrieben. Man denke an die Klub-WM, durch die die FIFA-Mächtigen Zugriff auf die Vereinsmannschaften haben.
Die Vergabe der WM 2026 an die USA, Kanada und Mexiko ließ ebenfalls nichts Gutes vermuten. Im Rahmen der Gruppenauslosung vor einer Woche die Bestätigung: Der von der FIFA erfundene FIFA-Friedenspreis wurde an US-Präsident Donald Trump vergeben. Überhaupt interessant, dass ein Fußballverband einen Friedenspreis auslobt. Nächstes Jahr dann FIFA-Preise für Literatur und Kunst? Klar, dass die Wahl Trump treffen musste, ging es doch darum, dem mächtigen Mann die Füße zu küssen. Eine Veranstaltung zum Fremdschämen. Kritik an Preis und Wahl übte allein die Präsidentin des norwegischen Fußballverbands, Lise Klaveness. DFB-Präsident Bernd Neuendorf, der mit Klaveness in dem von Infantino geführten FIFA-Council sitzt – er schwieg.
Wann endlich stehen deutsche Fußballfunktionäre an der Seite der Menschen, die sie kraft ihrer Position vertreten sollten? Die Stimmen der Fankurven verstehen sie nicht, oder sie hören sie nicht. Oder beides. Vielleicht sollten sie einfach ihren Platz freimachen, damit wahre Interessenvertreter des deutschen Fußballs die Fenster in Frankfurt am Main öffnen können – damit frische Luft hereinkommen kann.
»Sport frei!« vom Fananwalt.
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