Hände weg von Venezuela!
Von Ina Sembdner
Ob in Berlin oder in zahlreichen US-Städten – aus Tausenden mit der Bolivarischen Republik solidarischen Kehlen wird es tönen: »Hände weg von Venezuela!« Im Vorfeld der Verleihung des Friedensnobelpreises an Washingtons Regime-Change-Partnerin María Corina Machado kommenden Mittwoch richtet sich der Protest an diesem Wochenende gegen die immer dreister vorgetragene US-Aggression – zuletzt mit der einseitig erklärten Schließung des venezolanischen Luftraums. Am Donnerstag abend meldete das US-Southcom den nächsten Angriff auf ein mutmaßliches Drogenboot. US-Medien zählen fast 90 Opfer der außergerichtlichen Tötungen in Karibik und Pazifik, ohne dass sich überhaupt bemüht wird, so etwas wie Beweise vorzulegen.
Es gibt zwar Bestrebungen im US-Kongress, Präsident Donald Trumps Kriegskurs einzuhegen, für Wirbel sorgt aktuell jedoch nur einer der zahlreichen Angriffe. Und auch dieser fällt noch hinter der sogenannten Signal-Affäre des Verteidigungsministers zurück. Denn beim ungesicherten Chat im Frühjahr zu Angriffen gegen die jemenitischen Ansarollah habe Pete Hegseth »durch seinen Umgang mit sensiblen Militärinfos riskiert, US-Soldaten zu gefährden«, wie es vom Aufsichtsgremium des Pentagon heißt. Und auch bei dem jetzt für Aufregung sorgenden Doppelschlag gegen ein Boot im September schreibt dpa lapidar unter Berufung auf »Experten«, dass lediglich die zweite Attacke auf Überlebende des ersten Angriffs »gegen das Völkerrecht verstoßen haben« könnte.
Aber Trumps exillateinamerikanische Hardliner müssen neben den Protesten im eigenen Land mit weiterem Gegenwind rechnen. Bloomberg meldet schon, dass Oslo ein rechtes Stelldichein rund um die Vergabe an Machado befürchtet; der Norwegische Friedensrat hat seine traditionelle Fackelprozession bereits abgesagt: Die diesjährige Preisträgerin stehe mit den Werten des Rates und seiner Mitgliedsorganisationen nicht im Einklang. Die weltweit größten bekannten Ölreserven in Venezuela lassen bei einem durchdollarisierten US-Präsidenten aber alles möglich erscheinen. In Caracas setzte Maduro zuletzt dagegen: »Wir sind ein Volk, das geboren wurde, um Widerstand zu leisten.«
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