Gegründet 1947 Mittwoch, 3. Dezember 2025, Nr. 281
Die junge Welt wird von 3063 GenossInnen herausgegeben
Aus: Ausgabe vom 03.12.2025, Seite 6 / Ausland
Honduras

Moncada klagt an

Honduras: Manipulations-vorwürfe nach Wahlen
Von Thorben Austen, Tegucigalpa
2025-12-02T014603Z_1715298890_RC218IAVR88O_RTRMADP_3_HONDURAS-EL
Kämpferisch trotz Niederlage: Die Anhänger von Rixi Moncada (Tegucigalpa, 1.12.2025)

Die unterlegene Präsidentschaftskandidatin Rixi Moncada von der linken Partei Libre hat sich am Montag abend erstmals nach den Wahlen am Sonntag mit einer kämpferischen Rede im Gebäude der Partei in Tegucigalpa zu Wort gemeldet. Dabei brachte sie auch Vorwürfe über Unregelmäßigkeiten bei der Abstimmung zur Sprache. Laut Moncada habe der Wahlrat CNE auf Bestreben der »Parteien der Oligarchie« am Abend vor der Wahl dem Einsatz von Stimmzetteln ohne biometrische Erkennung zugestimmt. Diese wurden erstmals am Sonntag eingesetzt. Das habe die Manipulation der Wahlzettel ermöglicht, sagte Moncada.

Bislang seien 2.859 der Zettel ohne biometrische Überprüfung registriert worden, was 25,35 Prozent der gesamten Stimmen entspreche. Ganze 2.629 würden auf die siegreichen rechten Kandidaten Nasry Asfura und Salvador Nasralla entfallen – nur 204 auf Moncada. Sie kritisierte, dass die Stimmenanzahl auf den Wahlzetteln aufgebläht sei, mit Extremfällen von bis zu 100 zusätzlichen Voten. Moncada kündigte an, alle rechtlich möglichen Maßnahmen zur Überprüfung des Wahlergebnisses in den nächsten 30 Tagen zu ergreifen.

Anwesende Anhänger der Partei reagierten mit »Nie wieder Betrug«-Rufen auf die Vorwürfe und forderten, »auf die Straße zu gehen«. Moncada ging darauf nicht konkret ein, sagte aber, es beginne eine »neue Etappe mit mehr Kraft und mehr Organisation«. Sie kritisierte in der Rede die Einmischung durch US-Präsident Donald Trump scharf, dies geschehe »im Geiste des Kalten Krieges«. Er hatte zur Wahl des nun führenden Asfura aufgerufen. Die »Parteien der Oligarchie würden Libre nie akzeptieren«, sagte Moncada und forderte zum Schluss ihrer Ansprache am zentralen Sitz der Partei ein »freies, souveränes und unabhängiges Vaterland«.

Unterdessen liefern sich Asfura von der Nationalen Partei und Nasralla von der Liberalen Partei weiter ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Laut Zahlen des Wahlrates kam Asfura am Montag nachmittag (Ortszeit) auf 39,91 Prozent, Salvador Nasralla auf 39,89 Prozent. Nach 57 Prozent ausgezählter Stimmen trennen beide Kanidaten nur 505 Stimmen. Bisher gibt es keine konkreten Angaben, wann das abschließende Ergebnis feststeht. Bei den Parlamentswahlen kommt die Nationale Partei bisher auf 50 Sitze, die Liberale auf 40 und Libre auf 34.

Friedenspropaganda statt Kriegsspielzeug

Mit dem Winteraktionsabo bieten wir denen ein Einstiegsangebot, die genug haben von der Kriegspropaganda der Mainstreammedien und auf der Suche nach anderen Analysen und Hintergründen sind. Es eignet sich, um sich mit unserer marxistisch-orientierten Blattlinie vertraut zu machen und sich von der Qualität unserer journalistischen Arbeit zu überzeugen. Und mit einem Preis von 25 Euro ist es das ideale Präsent, um liebe Menschen im Umfeld mit 30 Tagen Friedenspropaganda zu beschenken.

links & bündig gegen rechte Bünde

Jetzt den kostenlosen jW-Newsletter abonnieren – täglich das Beste aus der Tageszeitung junge Welt, direkt in Ihr Postfach. Ihre E-Mail-Adresse wird natürlich niemals an Dritte weitergegeben.

Regio:

Mehr aus: Ausland