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Aus: Ausgabe vom 29.11.2025, Seite 3 / Abgeschrieben

Fanhilfen: Polizeizahlen bestätigen sicheren Stadionbesuch

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Polizei vor dem Olympiastadion nach dem Bundesliga Derby zwischen Hertha BSC und dem 1. FC Union in Berlin am 28. Januar 2023

Der Dachverband der Fanhilfen e. V. kommentierte am Freitag die neuen Zahlen zur Stadionsicherheit aus dem kürzlich veröffentlichten Jahresbericht 2024 der Bundespolizei:

Vor wenigen Tagen hat die Bundespolizei ihren neuesten Jahresbericht 2024 veröffentlicht. Darin sind als eigenes Kapitel die Fallzahlen zu Einsätzen mit Fußballbezug aufgeführt, die erneut unterstreichen, dass der Besuch eines Fußballspiels ein sicheres Erlebnis ist.

»Auch die veröffentlichten Zahlen der Bundespolizei belegen, dass der Fußballbesuch, insbesondere auch die Anreise ein sicheres Erlebnis ist. Dies deckt sich mit dem jüngsten Bericht der ZIS und mit den Erfahrungen von Hunderttausenden Fans, die jedes Wochenende in die Stadien kommen. Es ist mehr als irritierend, dass die Innenminister diese Zahlen weiterhin nicht anerkennen und an ihren Plänen für neue weitreichende Maßnahmen gegen alle Fans festhalten. Diese Verweigerungshaltung offenbart ein erhebliches Misstrauen der Innenminister gegenüber ihren eigenen Polizeibehörden. Ebenso wird dadurch ein faktenfreier Diskurs befeuert, der sich an gefühlten Wahrnehmungen anstatt an der Realität ausrichtet«, erklärt Linda Röttig, Vorstandsmitglied im Dachverband der Fanhilfen e. V.

Insgesamt hat die Bundespolizei laut Bericht 1.439 Delikte im Fußballumfeld festgestellt. Dies ist ein Rückgang von neun Prozent im Vergleich zum Jahr 2023. Gleichzeitig wird für denselben Zeitraum von 1.673 Einsatzanlässen berichtet. Somit wird deutlich, dass nicht jedem Einsatz der Bundespolizei ein Delikt zugrunde lag. Gleichzeitig wurden insgesamt 91.244 Beamtinnen und Beamte eingesetzt. Dies ist ein Rückgang von 14 Prozent.

»Die im Bericht genannte Anzahl von rund 5.000 sogenannten szenekundigen Beamten, die im gesamten Land eingesetzt wurden, lässt uns trotz der positiven Entwicklung sprachlos zurück. Umgerechnet auf alle Vereine der ersten bis vierten Liga, egal wie viele Fans vor Ort die Stadien besuchen, wären dies 39 zivile Polizeibeamte pro Verein. Dies zeigt deutlich den enormen Repressionsdruck, mit dem gegen alle Fans vorgegangen wird. Und dies trotz eines kontinuierlich sicherer werdenden Stadionerlebnisses«, erläutert Linda Röttig abschließend.

Zu Angaben der Bundesregierung auf eine Anfrage der Fraktion Die Linke, wonach von etwa 133.800 weltweit gestellten Anträgen auf sogenannte Ghettorenten von früheren Beschäftigten in den Ghettos der Nazis lediglich 76.300 bewilligt wurden, erklärte die Linke-Abgeordnete Katrin Fey am Freitag:

Es widerspricht dem selbstgerechten Auftreten Deutschlands und der Bundesregierung im Hinblick auf den Umgang mit unserer nationalsozialistischen Vergangenheit, wie mangelhaft die Wertschätzung der damals in Ghettos beschäftigten Menschen ist. Jüdische Rentnerinnen und Rentner sind häufig von Altersarmut betroffen, und hier, wo es auch um konkrete Anerkennung von Schuld und Unrecht geht, werden fast die Hälfte der Anträge abgelehnt. Es ist unbegreiflich, dass, sobald es um Geld geht, anscheinend andere Werte gelten.

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