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Aus: Ausgabe vom 13.11.2025, Seite 7 / Ausland
Hinterhofpolitik

USA bereit zur Invasion

Flugzeugträger erreicht Karibik. Bedrohung Venezuelas immer konkreter
Von David Siegmund-Schultze
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Die USA fahren schwere Geschütze in der Karibik auf

Es ist der größte und modernste Flugzeugträger der Welt. Die »USS Gerald R. Ford« hat am Dienstag die Karibik erreicht. In den vergangenen Wochen hatten die USA bereits Kriegsschiffe und Kampfflugzeuge in die Region entsandt – und durch mindestens 19 Luftangriffe 76 Menschen auf angeblichen Drogenbooten getötet. Mit der »Gerald Ford« wollen sich die Vereinigten Staaten »dem Narkoterrorismus widersetzen«, erklärte das Südkommando der Seestreitkräfte am Dienstag. Damit sind wohl die Regierungen Kolumbiens unter Gustavo Petro und Venezuelas unter Nicolás Maduro gemeint. Beide Staatschefs werden von US-Präsident Donald Trump als Drogenhändler verunglimpft.

Die US-Administration habe bereits beschlossen, Venezuela anzugreifen, hatte Ende Oktober die Zeitung Miami Herald unter Berufung auf mehrere Quellen berichtet. Der US-Präsident bestritt das jedoch. Am Sonntag enthüllte die kolumbianische Onlinezeitschrift Cambio einen fünfstufigen Plan aus dem Oval Office. Das Ziel: Petro und Maduro hinter Gitter zu bringen. Und das »Kopfgeld« von 50 Millionen US-Dollar, das Trump auf die Festnahme Maduros ausgesetzt hat, gilt weiterhin. Die Umsturzabsichten Washingtons verdichten sich – mit der Entsendung der »Gerald Ford« hat die Regierung jetzt auch die militärischen Voraussetzungen für eine Invasion Venezuelas geschaffen.

Als Reaktion hat Petro am Dienstag beschlossen, die Geheimdienstkooperation Kolumbiens mit den USA zu stoppen, solange die Angriffe in der Karibik andauern. Gleichentags berichtete CNN, dass Großbritannien bereits im September aufgehört habe, den USA Geheimdienstinformationen zu angeblichen Drogenbooten in der Karibik zu liefern. Die britische Regierung äußerte sich nicht zu dem Bericht. In Frankreich ist Außenminister Jean-Noël Barrot derweil öffentlich zum Schluss gekommen, dass die außergerichtlichen Tötungen gegen das Völkerrecht verstoßen. Das sagte er am Dienstag am Rande des G7-Außenministertreffens in Kanada.

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