Trump für Abschuss russischer Flugzeuge, Pistorius für Besonnenheit

New York/Berlin. US-Präsident Donald Trump hat sich am Rande seines Auftritts vor den Vereinten Nationen in New York auch zum Eindringen russischer Flugzeuge in den Luftraum von Nato-Staaten geäußert. Er befürworte den Abschuss russischer Flugzeuge, wenn diese den Luftraum eines Nato-Staates verletzen. Auf die Frage eines Reporters, ob er in einem solchen Fall für einen Abschuss sei, antwortete Trump am Dienstag in New York: »Ja, das tue ich.«
Ähnlich hatte sich zuvor auch der CDU-Außenpolitiker Jürgen Hardt geäußert. Im Zweifelsfall müsse man ein russisches Kampfflugzeug abschießen. Nato-Generalsekretär Mark Rutte sagte am Dienstag, das Bündnis werde »alle notwendigen militärischen und nichtmilitärischen Mittel« zur Abwehr von Bedrohungen einsetzen.
Kritik an einem solchen Vorgehen kam von Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD). »Leichtfertige Forderungen danach, irgendwas vom Himmel zu holen oder nochmal ein besonderes Zeichen der Stärke zu setzen, helfen gerade am allerwenigsten«, sagte Pistorius am Dienstag nach einem Treffen mit seinem schwedischen Amtskollegen Pal Jonson in Berlin. Benötigt würden stattdessen »Ruhe, Klarheit und Besonnenheit und angemessenes Reagieren«, fügte Pistorius an. Die Nachfrage eines Journalisten beantwortete der Bundesverteidigungsminister mit einer Gegenfrage: »Seit wann schließen sich Besonnenheit und Stärke denn aus?« Beides passe »sehr gut zusammen«, sagte Pistorius. »Wenn ich stark bin und wenn ich weiß, was ich kann und was ich will und was ich tun muss, dann kann ich mir erst recht Besonnenheit erlauben oder muss sie zur Anwendung bringen.«
In den vergangenen Tagen hatten Polen, Estland und Rumänien das Eindringen russischer Militärflugzeuge und Drohnen in ihren Luftraum gemeldet. Im estnischen Luftraum hielten sich am vergangenen Freitag laut Behördenangaben zwei russische Kampfflugzeuge 13 Minuten auf, bevor sie von F-35-Jets der italienischen Luftwaffe heraus eskortiert wurden. (AFP/jW)
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