Priorität der Sicherheit
Bilbao. Die Organisatoren der Spanienrundfahrt sowie der Radsportweltverband UCI haben die propalästinensischen Proteste während der elften Etappe verurteilt. »La Vuelta respektiert und verteidigt das Recht auf friedliche Demonstration im Rahmen der Veranstaltung, kann jedoch keine Handlungen tolerieren, die die körperliche Sicherheit der Teilnehmer oder eines beliebigen Mitglieds der Rennkarawane gefährden«, hieß es in einer Stellungnahme des Veranstalters auf der Plattform X.
Bei der 80. Ausgabe der Vuelta hatten die Proteste für einen Eklat gesorgt. Zahlreiche Demonstranten mit palästinensischen Fahnen im Zielbereich veranlassten die Rennjury dazu, das elfte Teilstück ohne Sieger drei Kilometer vor dem Ziel auslaufen zu lassen. Die Sicherheit der Fahrer habe »absolute Priorität«, teilten die Veranstalter mit.
Auch die UCI kritisierte die Proteste. »Die UCI bekräftigt die grundlegende Bedeutung der politischen Neutralität von Sportorganisationen innerhalb der olympischen Bewegung sowie die einigende und friedensstiftende Rolle des Sports«, gab der Verband in einer Stellungnahme bekannt.
»Die UCI möchte auch erneut betonen, dass der Sport und insbesondere der Radsport eine Rolle dabei spielen, Menschen zusammenzubringen und Barrieren zwischen ihnen zu überwinden, und unter keinen Umständen als Mittel zur Bestrafung eingesetzt werden sollte«, teilte die UCI mit. Man bekunde Solidarität und Unterstützung für die Teams sowie ihre Mitarbeiter und die Fahrer.
Nach Erreichen der Drei-Kilometer-Marke rollten die Radprofis auf der elften Etappe mit niedriger Geschwindigkeit Richtung Ziel in Bilbao. Schon bei der ersten Durchfahrt war es zu einer brisanten Situation gekommen. Nur mit viel Mühe konnten die Sicherheitskräfte verhindern, dass die Demonstranten auf die Strecke gelangten. Auch in der neutralen Zone war das Fahrerfeld von Demonstranten kurzzeitig gestoppt worden, ehe die Polizei die Straße wieder freiräumen konnte.
Schon auf vorherigen Etappen hatte es bei der Spanienrundfahrt mehrere Vorkommnisse gegeben. Vor allem der Rennstall Israel – Premier Tech ist Ziel von Protestaktionen gewesen. Auf der fünften Etappe hatten Demonstranten das Team im Mannschaftszeitfahren gestoppt.
Spanischen Medienberichten zufolge bestätigte die baskische Polizei, dass es im Rahmen der Proteste auf der elften Etappe zu drei Festnahmen gekommen sei. Vier Polizisten seien bei den Vorfällen verletzt worden. (dpa/jW)
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