Mehr Betrug in den Wissenschaften
Evanston. In der Wissenschaft gibt es immer mehr Betrugsfälle und geschönte oder gar gefälschte Veröffentlichungen. Zu diesem Resultat kommt ein Team um Reese Richardson von der Northwestern University in Illinois, wie das Wissenschaftsportal Scinexx berichtet. In ihrer Studie suchten sie gezielt nach Retraktionen, also Forschungsartikeln, die veröffentlicht und dann wegen fehlerhafter Inhalte wieder zurückgezogen werden. Außerdem untersuchten sie sogenannte Raubjournale, die ohne jede Qualitätskontrolle arbeiten und in denen oft pseudowissenschaftliche Beiträge publiziert werden. Andere Plattformen, sogenannte Paper Mills, fälschen direkt Artikel, um sie an Forschende verkaufen zu können. Mittlerweile arbeiten ganze organisierte Netzwerke mit solchen Methoden. Dabei werden über Vermittler auch Wissenschaftler angeworben und als vermeintliche Autoren von Artikeln ausgegeben. Laut Richardson verdoppelt sich die Zahl zurückgezogener Fachpublikationen alle 3,3 Jahre. Die Menge von in Paper Mills veröffentlichten Artikeln verdoppelt sich sogar alle 1,6 Jahre. Insgesamt steige die Zahl der betrügerischen Veröffentlichungen fast zehnmal schneller als die der seriösen Publikationen. (jW)
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