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30.07.2025, 19:15:20 / Kapital & Arbeit

Rheinmetall will Iveco-Militärlaster

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Wo früher jüdische Zwangsarbeiter schuften mussten, werden weiter fleißig Milliarden gescheffelt: Rheinmetall-Werk in Unterlüß (24.7.2025)

Düsseldorf. Der größte deutsche Rüstungskonzern Rheinmetall verhandelt mit seinem italienischen Pendant Leonardo über die Übernahme des Geschäfts mit Militärlastwagen von Iveco, das sich der Rheinmetall-Partner gesichert hat. »Rheinmetall führt im Zusammenhang mit der angekündigten Übernahme von Iveco Defence Vehicles durch Leonardo exklusive Gespräche mit Leonardo, die eine potentielle Übernahme des Logistikfahrzeuggeschäfts der heutigen Iveco Defence Vehicles durch Rheinmetall zum Inhalt haben«, teilte der Konzern am Mittwoch der Nachrichtenagentur Reuters auf Anfrage mit. Leonardo hatte zuvor bekannt gegeben, die Rüstungssparte von Iveco für 1,7 Milliarden Euro übernehmen zu wollen. Das Geschäft mit Militärastwagen könnte der Konzern nun an Rheinmetall weiterreichen.

Rheinmetall bietet bereits eine breite Palette von Lkw-Systemen für militärische Einsätze an. 2024 hatte der Düsseldorfer Konzern einen Rahmenvertrag mit der Bundeswehr zur Lieferung von Lkw geschlossen: Dabei geht es um bis zu 6.500 Lastwagen im Wert von bis zu 3,5 Milliarden Euro. Mit Leonardo hat der Dax-Konzern bereits ein Gemeinschaftsprojekt zum Bau von Panzern geschmiedet, das milliardenschwere Aufträge des italienischen Heeres erwartet. Rheinmetall-Chef Armin Papperger hatte erklärt, er sehe das Joint Venture als ersten Schritt hin zu einer Konsolidierung der Branche.

Leonardo liegt im weltweiten Ranking der größten Rüstungskonzerne bereits jetzt auf Platz 13 hinter dem transeuropäischen Unternehmen Airbus. Rheinmetall liegt nach Angaben vom Handelsblatt (3.7.2025) noch »abgeschlagen« auf dem 26. Platz. »Wenngleich Rheinmetall den Umsatz um ein Fünftel im Vergleich zum Vorjahr steigern konnte«, so das Blatt weiter. (Reuters/jW)

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