Lehrerverband sieht »Flut« an Einserabis
Berlin. Der Deutsche Lehrerverband warnt vor einer Entwertung des Abiturs durch zu viele Absolventen mit Einserschnitt. »Es gibt eine Flut an Einserabis«, sagte Verbandspräsident Stefan Düll am Freitag der Rheinischen Post. An der Qualität des Abiturs dürfe nicht weiter »herumgedoktert« werden, so Düll. Die Abiturdaten für das Jahr 2025 liegen noch nicht in allen Bundesländern vor. In Hessen haben laut dpa in diesem Jahr 5,1 Prozent der Abiturienten den früher sehr seltenen Abiturschnitt von 1,0 geschafft. 2020 seien es noch 2,9 Prozent gewesen. (dpa/jW)
links & bündig gegen rechte Bünde
Jetzt den kostenlosen jW-Newsletter abonnieren – täglich das Beste aus der Tageszeitung junge Welt, direkt in Ihr Postfach. Ihre E-Mail-Adresse wird natürlich niemals an Dritte weitergegeben.
-
Leserbrief von Onlineabonnent/in Gabriel T. aus Berlin (26. Juli 2025 um 09:17 Uhr)Es ist schon dreist, da werden die Schüler, entgegen aller Unkerei, immer klüger, schon steht der deutsche Lehrer auf der Matte: »Das kann nicht sein!« Lang schon beobachtete er mit Sorge, dass seinen Schülerinnen weit klüger sind als er, da muss ein neuer Filter her, zumindest nachgeschärft, das ist das Mindeste. Wo kämen wir da hin, wenn nachher noch der Prolet Medizin studiert?
-
Leserbrief von Onlineabonnent/in Heinrich H. aus Stadum (25. Juli 2025 um 22:12 Uhr)Früher mal, als es noch Statistik (»Gaußsche Normalverteilung«) gab, konnte man ziemlich genau vorhersagen, wieviele (nicht welche!) Individuen aus einer Grundgesamtheit welche Note erhielten. Sind inzwischen die Fähigkeiten der SchülerInnen nicht mehr normalverteilt?
-
Leserbrief von Fred Buttkewitz aus Ulan - Ude (28. Juli 2025 um 10:18 Uhr)»Sind inzwischen die Fähigkeiten der SchülerInnen nicht mehr normalverteilt?« Sie sind meiner Meinung nach ebenso normal verteilt wie früher. Aber bei früher angelegten Maßstäben müssten allgemein die Durchschnittsnoten sinken: Das Internet und die KI nehmen den Schülern Denkarbeit ab, wo sie früher selbst nachdenken und sich etwas zusammensuchen mussten. Sie müssen weniger selbst finden. Es wird ihnen geliefert. So verlernt man sogar das Kochen. Es werden weniger Bücher gelesen. Eine übertriebene Visualisierung fördert nicht die eigene Vorstellungskraft und Phantasie – umgekehrt. Und woher kommen nun die verbesserten Benotungen? Vor allem die Schulen, wo die Eltern einen finanziellen Zuschuss geben wollen bzw. müssen (Privatschulen), stehen bei abnehmenden Geburtenraten untereinander in Konkurrenz. »Schick dein Kind zu uns. Wir sind die bessere Schule, was man ja an der Benotung erkennt. Bei uns erhält dein Kind bessere Voraussetzungen für die Zulassung zum Studium.« Auch die Lehrer untereinander stehen in Konkurrenz. Wo die Benotungen schlechter (ehrlicher) sind, da war der Unterricht wohl nicht so gut? Den Eindruck will man doch nicht erwecken. »Meine Schüler sind Spitze, daher auch mein Unterricht«. Es müsste untersagt sein, dass die, welche unterrichten haben, dann auch bewerten. Ich bin lange aus der Schule raus. Ist das jetzt gewährleistet?
-
Mehr aus: Inland
-
Hauptsache abschieben
vom 26.07.2025 -
Einer vom »alten Schlag«
vom 26.07.2025 -
Intel macht Rückzieher
vom 26.07.2025 -
Stillstand am Dönerspieß
vom 26.07.2025 -
»Sie dienen als Heerschau sowie zur Vernetzung«
vom 26.07.2025