Westdeutsche Frauen mit geringster Rente
Berlin. Frauen bekommen in den westdeutschen Bundesländern im Schnitt nach wie vor weniger als 1.000 Euro Rente im Monat. Im Osten hingegen gab es im Jahr 2023 kein Bundesland mehr, in dem die Durchschnittsrente einer Frau niedriger als 1.100 Euro war. Im Mittel bekommt eine Rentnerin im Osten 1.218 Euro, 357 Euro mehr als im Westen. Zu diesem Ergebnis kommt eine am Donnerstag veröffentlichte Studie des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) und des Wirtschaftsforschungsinstituts Prognos.
Bedingt ist das große Gefälle dadurch, dass sich viele Rentnerinnen in Westdeutschland in jüngeren Jahren strukturell begünstigt in Vollzeit um Familie und Haushalt gekümmert haben und beim Wiedereinstieg in Lohnarbeit häufig Teilzeit arbeiteten. »Das führt dazu, dass Frauen weniger in Rentenkassen und Altersvorsorge einzahlen und im Alter dann finanziell schlechter dastehen als Männer«, sagte Moritz Schumann, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des GDV. Dementsprechend bekommen Männer in den alten Ländern im Schnitt eine um zwei Drittel höhere Rente. Bei ihnen ist das West-Ost-Gefälle nur noch minimal.
Im Durchschnitt erhalten Männer hierzulande jedoch 52 Prozent mehr Rente als Frauen. Während Letztere 2023 durchschnittlich 936 Euro Rente bezogen, bekamen Männer 1.427 Euro. Noch größer ist der sogenannte Gender Pension Gap in Westdeutschland: Hier bekommen Männer 66 Prozent mehr gesetzliche Rente als Frauen.
Die Studienautorinnen und -autoren fordern unter anderem eine bessere Vereinbarkeit von Arbeit und Kinderbetreuung. Dazu müssten Betreuungsangebote ausgebaut werden und Väter sich fairer an der Betreuung beteiligen. (AFP/dpa/jW)
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