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Aus: Ausgabe vom 18.07.2025, Seite 8 / Abgeschrieben

Rote Hilfe International begrüßt Freilassung von Georges Abdallah

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Demonstration für die Freilassung von Georges Abdallah und gegen Genozid in Gaza am 17. Juni 2025 in Toulouse

Die Rote Hilfe International begrüßte am Donnerstag die angekündigte Freilassung des in Frankreich inhaftierten libanesischen Kommunisten Georges Abdallah:

Die Freilassung von Georges Abdallah wurde am 17. Juli beschlossen, nach mehr als 40 Jahren Haft. Und auch wenn wir erst wirklich erleichtert sein werden, wenn Georges in seinem Heimatland Libanon angekommen ist, ringt uns das Ereignis doch einige Worte ab.

Als die Kampagne für die Freilassung von Georges Abdallah vor über 20 Jahren gestartet wurde, konnten sich die verschiedenen Strukturen der Roten Hilfe International nicht vorstellen, wie lange der Kampf dauern würde (…). Die Mobilisierungskampagne schien dem üblichen Muster zu folgen. Zunächst verbreitete sie sich in revolutionären Kreisen, erreichte schließlich aber auch breitere Kräfte der reformistischen und demokratischen Linken. Diese Ausweitung, die sich in Hunderten von Demonstrationen und Tausenden von Initiativen niederschlug, erklärt sich durch drei Elemente:

Erstens durch den offensichtlich politischen Charakter der Inhaftierung von Georges. Wir werden nicht auf alle Episoden eingehen, in denen die französische Justiz alle Werte, Regeln und Prinzipien mit Füßen trat (…). Zweitens eben durch diese zionistischen und imperialistischen Aggressionen, diese unaufhörlichen Massaker, von denen der anhaltende Völkermord in Gaza nur das jüngste Beispiel ist. Diese Kette von Tragödien erinnerte uns im Laufe der Jahre ständig daran, wie legitim das Handeln des palästinensischen Widerstands ist, zu dem Georges gehört.

Schließlich durch den Widerstand von Georges selbst, durch die Art und Weise, wie er allen Erpressungen zur Reue widerstand, wie er alle Prüfungen einer endlosen Haft überstand, und durch die Weise, wie er die historischen Vorschläge der arabischen revolutionären Linken lebendig hielt: die eines freien, säkularen, demokratischen Palästinas vom Meer bis zum Jordan. Mehr noch, er hat stets die Befreiung Palästinas als integralen Bestandteil des Kampfes für die kommunistische und internationalistische Perspektive verteidigt. (…) Während all dieser Jahre hat Georges unsere Kämpfe genährt und inspiriert. Also für all das, von ganzem Herzen: Danke, Georges Abdallah, danke und willkommen zu Hause.

Die Kampagne »Friedensfähig statt erstschlagfähig. Für ein Europa ohne Mittelstreckenwaffen!« kritisierte am Donnerstag den geplanten Kauf des mobilen Startsystems »Typhon« durch die Bundesregierung:

(…) Diesen hatte Verteidigungsminister Boris Pistorius bei seinem US-Besuch angekündigt. Von dem System, das einem Sattelschlepper ähnelt, können Mittelstreckenwaffen mit einer Reichweite von über 1.600 Kilometern gestartet werden. In Frage kommen dafür Marschflugkörper vom Typ »Tomahawk« und Raketen vom Typ »SM-6«, die zur Flugabwehr oder als ballistische Rakete gegen Bodenziele genutzt werden können. (…)

»Indem sie immer mehr auf Mittelstreckenwaffen setzt, leistet die Bundesregierung der Sicherheit Europas einen Bärendienst. Abschreckung bringt keine Sicherheit! Diese Waffen wirken destabilisierend und erhöhen die Eskalationsgefahr durch Fehleinschätzungen«, betont Simon Bödecker, Referent für Öffentlichkeitsarbeit bei »Ohne Rüstung leben« und Sprecher der Kampagne »Friedensfähig statt erstschlagfähig«. (…)

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