Gallisches Klimadorf
Riverside. Überall auf dem Globus wird es heißer. Überall? Nicht ganz, denn südlich von Grönland gibt es eine bemerkenswerte Anomalie. Das Gebiet im Nordatlantik kühlt sich ab, statt sich im Zuge des Klimawandels zu erwärmen. Völlig geklärt ist das als nordatlantisches Wärmeloch bezeichnete Phänomen noch nicht. Schon seit 100 Jahren sei dort ein Rückgang der durchschnittlichen Temperaturen zu verzeichnen, so Kai-Yuan Li und Wei Liu von der University of California in Riverside. Die Klimaforscher haben das Gebiet aufs neue untersucht. Als Hauptfaktor für die Abkühlung machen sie die Atlantische Meridionale Umwälzströmung aus, welche warmes, salziges Wasser aus der Karibik in den Norden transportiert. In einer Reihe von Computersimulationen haben Li und Liu die Entwicklungen bei unterschiedlich starken Einflüssen verglichen. Ausschließlich eine Veränderung der Meeresströmung sorgte in der Simulation auch für eine Abkühlung der Region. Die abgeschwächte Strömung erklärt auch, warum das Meereswasser vor Grönland weniger salzhaltig wird. Andere Faktoren, die bisher ins Spiel gebracht wurden, wie etwa bestimmte Aerosole und veränderte Windmuster, können nun ausgeschlossen werden. (jW)
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